Eine Erkältung beginnt meist im Hals

Hustenreiz, Halsschmerzen, Heiserkeit und Schluckbeschwerden zählen zu den ersten Symptomen einer Erkältung. Und das aus gutem Grund: Denn meist rufen Viren (selten Bakterien) eine Reizung der Mund- und Rachenschleichhaut hervor – die unangenehmen Beschwerden sind die Folge.

Dazu muss man wissen: Unsere Mund- und Rachenschleimhaut stellt eine natürliche Barriere gegenüber Krankheitserregern dar und hat wichtige Schutz- und Reinigungsfunktion.

Unterschiedliche Einflüsse wie trockene Heizungsluft oder das Gebläse der Klimaanlage können jedoch die Schleimhaut austrocknen und die Anfälligkeit gegenüber Viren und Bakterien erhöhen. Die Folge: Die Mund- und Rachenschleimhaut ist gereizt und unangenehme Symptome wie Schluckbeschwerden oder Heiserkeit setzen ein.

Wer diese ersten Erkältungssymptome frühzeitig lindern möchte, sollte daher genau dort ansetzten, wo diese entstehen. An der gereizten Mund- und Rachenschleimhaut selbst.

Weitere Informationen rund um Hals & Rachen finden Sie hier.

Aufbau der Mund- und Rachenschleimhaut

Die Mund- und Rachenschleimhaut besteht aus mehrschichtigem, größtenteils unverhorntem Plattenepithel. In der Mundschleimhaut befindet sich darunter die sogenannte Lamina propria, eine Bindegewebsschicht. Darunter wiederum befindet sich die Submukosa, die unter anderem Schleimdrüsen enthält. Diese Schleimdrüsen produzieren Mucine (Schleimstoffe).

Mucine sind die Grundlage des Schleims. Im Speichel sorgen sie für die richtige Viskosität. Sie bilden einen dünnen Sekretfilm auf den Schleimhäuten. Dieser natürliche Film schützt den Mund- und Rachenraum vor äußeren Reizen und hält die Schleimhäute feucht. Darüber hinaus erleichtert der produzierte Speichel das Kauen, Schlucken und Sprechen.

Potentielle Gefahr: Austrocknung und Reizung der Mund- und Rachenschleimhaut

Die größte Gefahr für unsere Mund- und Rachenschleimhaut birgt die Austrocknung. Denn wenn die Schleimhaut austrocknet, wird sie automatisch auch anfälliger für Angriffe von Viren und – seltener – Bakterien. Dann ist der Weg zur Reizung mit den typischen Symptomen wie Heiserkeit, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden nicht mehr weit.

Risikofaktoren für das Austrocknen der Mund- und Rachenschleimhaut

Typische Risikofaktoren sind:

  • Kälte (Herbst– und Winterzeit ist Erkältungszeit!)
  • Trockene, überheizte Räume
  • Klimatisierte Raumluft
  • Alkohol
  • Rauch

Auch wenn die Stimme stark beansprucht wird, kann dies zu einem trockenen Mundgefühl führen und Viren und Bakterien den Weg bereiten.

Gereizte Mund- und Rachenschleimhaut: Symptome und Folgen

Kommt es zu einer Ansiedlung von Viren oder auch Bakterien auf der Mund- und Rachenschleimhaut, hat dies Reizungen zur Folge.

In der Folge stellen sich die typischen ersten Erkältungssymptome ein:

  • Hustenreiz
  • Halsschmerzen
  • Heiserkeit
  • Schluckbeschwerden

Halsschmerzen, Husten oder Heiserkeit lindern – das können Sie selbst tun

Husten, Halsschmerzen oder Heiserkeit werden unter allen Erkältungssymptomen oft als besonders lästig empfunden. Nicht nur Menschen, die auf ihre Stimme angewiesen sind, fühlen sich dadurch stark beeinträchtigt. Grund genug, sich diese Anzeichen schnell „vom Hals zu schaffen.“ Hier erfahren Sie, was Sie dagegen tun können.

Die besten Tipps bei Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit:

Hals und Körper warmhalten

Wärme wird bei Halsschmerzen als besonders wohltuend empfunden. Sorgen Sie also dafür, dass der Halsbereich warm bleibt – am besten mit Ihrem Lieblings-Schal.
Schützen Sie außerdem Ihren Körper in der kalten Jahreszeit vor Auskühlung. Die richtige wind- und wetterfeste Kleidung ist ebenso hilfreich wie wärmende Heißgetränke mit abwehrstärkenden Inhaltsstoffen. Achten Sie auch auf warme Füße (z.B. mit einem Fußbad).

Viel trinken – am besten schön warm

Halsschmerzen, Schluckbeschwerden oder Heiserkeit haben in der Regel ihren Ursprung in der gereizten Mund- und Rachenschleimhaut. Wenn diese austrocknet, verliert sie ihre Schutz- und Reinigungsfunktion. Viren sammeln sich dann leichter an. Zudem reißt die schützende Schleimschicht (Mucin-Schicht) auf – es kommt zu den lästigen Symptomen. Umso wichtiger ist es, ausreichend zu trinken! Ideal sind etwa 2 Liter pro Tag – am besten sollten die Getränke schön warm sein.

Unverdünnte Obstsäfte besser meiden

Bei Halsschmerzen ist meist die Mund- und Rachenschleimhaut gereizt. Unverdünnte Obstsäfte wie Orangensaft sind dann Gift für den Rachen, denn die Säure greift die Schleimhaut zusätzlich an. Dennoch sollten Sie jetzt viel trinken. Warme Getränke sind bei Halsschmerzen besser als die kalten Durstlöscher.

Kartoffel- oder Quarkwickel – je nach Symptomen
Kartoffelwickel bei Husten und Halsschmerzen

Kartoffeln sind sehr gute Wärmespeicher und geben Wärme langsam und kontinuierlich nach außen ab. Daher ist ein Kartoffelwickel bei Halsschmerzen optimal geeignet. Und so funktioniert’s: 500 g gekochte Kartoffeln auf einem Küchenhandtuch verteilen und mit einer Gabel zerdrücken. Das Tuch anschließend umschlagen und um den Hals legen. Testen Sie erst vorsichtig, ob die Temperatur angenehm ist. Der Kartoffelwickel wird so lange am Hals belassen, bis er abgekühlt ist.

Quarkwickel bei Heiserkeit

Quark hat einen kühlenden Effekt und kann auf diese Weise Entzündungen und Schmerzen lindern. Bei Heiserkeit haben sich deshalb Quarkwickel bewährt: Dazu etwa 500 Gramm Quark (bei Kindern: 250 Gramm) auf ein Küchenhandtuch geben und verteilen. Anschließend das Tuch umschlagen und mit einem Schal am Hals befestigen. Wenn der Quark getrocknet ist, den Wickel abnehmen.

Gurgeln und inhalieren – zum Beispiel mit Salbei

Gurgeln und Inhalieren hilft auch dabei, die Mund- und Rachenschleimhaut zu befeuchten. Ideal sind entzündungshemmende Wirkstoffe wie zum Beispiel Salbei oder Kamille. Mehrmals täglich gurgeln und inhalieren sind jetzt ideal.

Scharf gewürzte Speisen besser meiden

Damit Hals und Rachen durch falsches Essen nicht zusätzlich gereizt werden, sollten Sie folgende Tipps befolgen: Verzichten Sie auf scharf gewürzte Speisen und essen Sie nicht zu heiß. Auch stark gekühlte Getränke sind jetzt fehl am Platz. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Rauchen ist bei Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit tabu. Tipp: Meiden Sie auch verrauchte Räume – schließlich setzt auch Passivrauchen der Mund- und Rachenschleimhaut zu.

Bei Heiserkeit die Stimme schonen – auch wenn´s schwer fällt

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold! Bei Heiserkeit trifft dieses Sprichwort einmal mehr ins Schwarze. Denn wer heiser ist, sollte die Stimme keinesfalls beanspruchen. Das heißt im Klartext: So wenig wie möglich sprechen – die Stimme braucht jetzt eine Schonzeit.

Sollte die Heiserkeit innerhalb von einer Woche nicht nachlassen, ist ein Arzt aufzusuchen. Wichtig ist jetzt, die Stimmbänder zu kontrollieren. Die richtige Anlaufstelle ist der Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO). Wichtig: Wenn bei Kindern Heiserkeit in Verbindung mit trockenem Husten und Fieber auftritt, ist grundsätzlich ein Arzt aufzusuchen.